Die Stadtteil-Initiative war auch während des Lockdowns aktiv. Die aktuelle Krise betrifft alle Menschen. Doch sie trifft nicht alle gleich: Die Bundesliga ist anscheinend „systemrelevant“ und durfte durch großzügige Sonderregelungen bereits wieder starten, als Kitas und Schulen größtenteils noch geschlossen blieben. Die fehlende Kinderbetreuung stellte eine große Belastung für Familien dar, dabei hauptsächlich für Frauen. Denn es zeigt sich mal wieder deutlich, dass Pflege von Angehörigen, Hausarbeit und Betreuung der Kinder auch 2020 immer noch größtenteils durch Frauen übernommen werden. Aber dennoch macht es einen Unterschied, ob man dabei in einem großen Haus mit Garten wohnt oder zu fünft in einer Drei-Zimmer-Wohnung. Wenn man denn überhaupt eine eigene Wohnung hat, um sich vor einer Corona-Infektion zu schützen, wie die Proteste der Bewohner*innen der Geflüchteten-Unterkunft in der Lindenstraße im April gezeigt haben. Und während viele Unternehmen durch Milliardenhilfen mit Steuermitteln gerettet werden, sind auch in Pusdorf viele Menschen immer noch von Kurzarbeit betroffen und müssen aufstockende Sozialleistungen beantragen. Befristete Verträge werden nicht verlängert und es wird über eine Absenkung des Mindestlohns geredet.
All diese Ungleichheiten bestehen nicht erst seit der Corona-Krise. Aber nun werden sie – zumindest für die Betroffenen – immer deutlicher. In der öffentlichen Diskussion finden die konkreten Sorgen vieler durch die Krise getroffener Menschen allerdings wenig Raum. Die Stadtteil-Initiative Pusdorf hat deswegen eine Aktion an den Start gebracht, mit der diese Schwierigkeiten und Widersprüche im Stadtteil sichtbar gemacht werden sollen:
Welche Gedanken habt ihr zur aktuellen Situation? Wie seid ihr betroffen? Was ist für euch „systemrelevant“? Was heißt Solidarität für euch?
Hier einige Ergebnisse unserer Mitmach-Aktion: